Mittwoch, 8. September 2010

Ach ja, warum hier schon so lange nichts mehr steht

So, seit einiger Zeit habe ich jetzt offiziell eine eigene Website mit der URL http://www.joerghopfgarten.de/, wo ich auch seitdem blogge. Deshalb hier nichts neues mehr. Ich freue mich, euch auf meiner neuen Seite begrüßen zu dürfen!

Samstag, 17. Mai 2008

Neues zur Geschlechterforschung

Nun gut, ich gebe ja zu, dass ich mir bisher eingebildet habe, etwas über Geschlechterforschung zu wissen. Naja, über die Konstruktion von Geschlecht halt, die soziale Differenz zwischen Männern und Frauen, die als quasi natürlich propagiert wird, über die unterschiede im Arbeitsleben und ähnliches, womit wir uns tagtäglich konfrontiert sehen. Jetzt ist in einem rennomierten Publikumsverlag ein neues Buch erschienen, das die Geschlechterforschung sogar im Untertitel führt, und ich muß mich wohl eines besseren belehren lassen. Nicht die Untersuchung von Geschlechtsonstruktion, sondern die Konstruktion von Geschlechtsunterschieden und die Beschreibung der natürlichen Verschiedenheit finden sich in dem Bändchen. Dann werde ich wohl demnächst mal wieder nicht zuhören, wenn meine Frau den Einkaufswagen einparkt... ist ja ganz natürlich.

Dienstag, 18. März 2008

Neues aus Altötting

Normalerweise sehe ich Zeitschriften ja recht bald, wenn sie in den Laden kommen, aber diese Fundamentalisten-Bravo ist mir bisher entgangen. Die Rede ist vom Vatican-Magazin, das sich mit Themen wie Abtreibung (unmoralisch), Homosexualität (böse), Kardinal Lehmann (zu liberal) und Leonardo da Vinci (arrogant) beschäftigt. Die Junge Freiheit fand's gut, wenn man den "Stimmen zum Heft" glauben mag. Ich fand's doof, aber das war zu erwarten.

Mittwoch, 20. Februar 2008

Meine Styling-Show

Nein, ich beabsichtige nicht, meine Zeit ab sofort in erster Linie mit Unterschichtenfernsehen zu verplempern. Aber nachdem ich am Vorabend mal wieder die Grandiose Doku "Venus Boyz" gesehen hatte, wollte ich einfach mal sehen, was denn Weiblichkeit im öffentlich-rechtlichen Vorabendprogramm ausmacht. Und nachdem die Zeit in der vergangenen Woche schon darauf hingewiesen hatte, dass für diese Show ja immerhin Gebühren ausgegeben werden, war das Interesse geweckt.
Also gut, was sagen über Bruce Darnell. Ein magersüchtiger "Styling-Guru", der durch die Show hibbelt, wie sich das deutsche Fernsehen wohl einen Quoten-Schwulen vorstellt. Keine Ahnung, wie der Gute privat wirklich ist, aber seine Show-Persönlichkeit stammt offensichtlich aus diversen Film-Klischees der letzten 20 Jahre.
Zum Fall: Bäuerin (Steffi) wird Ballkönigin. Eigentlich ganz schnell erzählt: Elegantes Outfit, geübtes Stöckeln, Salsa-Kurs für Anfängerin, Haare Färben. Das Ergebnis sieht aus wie Veronica Ferres in der Kaviar-Protein-Werbung, also wie ein abgewrackter Filmstar der es noch einmal wissen will. Unterwegs erklären uns Bruce und Co noch, was wichtig ist. Steffis Fahrstil ("Sie ist gefahren wie ein Mann") ist offensichtlich ein absolutes Styling "No go!". Und ansonsten gilt: Wer schön sein will, muß leiden ("Bisher hat sie ja eher bequeme Schuhe, bequeme Hosen [...] getragen, es wird jetzt Zeit für was elegantes." Katja, Stylistin).
Insgesamt also ein schöner Einblick ins geschlechterpolitische Mittelalter, das die Gedankenwelten der öffentlich-rechtlichen Programmacher beherrscht. Aber wir kriegen ja nur das, was wir verdienen. Eine Freundin, die den Fernseher aus ihrer Wohnung verbannt hat und dies der GEZ mit der Begründung mitteilte, das Programm sei zu schlecht, bekam sinngemäß die Antwort, man sei untröstlich aber müsse leider auch langweilige Kultur- und Politikprogramme zeigen. Offensichtlich dient das Fernsehen wirklich nur noch der Befriedigung der Eitelkeit von uns Rezensenten, wenn wir schreiben können, wie fürchterlich alles sei. Schade drum.

Montag, 18. Februar 2008

Steuerflucht reloaded... Teil I

Es dürfte eigentlich nicht mehr lange dauern, die ersten Anzeichen mehren sich. Jetzt, wo sich der erste mediale Rauch verzieht, kriechen die Apologeten des Steuerbetruges aus ihren Schützengräben und versuchen, die Deutungshoheit wieder an sich zu ziehen. Flankiert von der FAZ geht es dem FDP-Abgeordneten Stadler dann nicht mehr um das Fehlverhalten der Wirtschaftselite, sondern um die ach so unmoralische Weise, auf die der Staat seine Erkenntnisse gewonnen hat. Und schon bald werden die ersten hervorkommen, die Steuerflucht als legitime Notwehr bezeichenen, gegen einen gierigen Staat der die sogenannten Leistungsträger aussaugt. Aber noch sind alle geschockt, noch gilt die Schamfrist. Noch kann ein CDU-Innenminister formulieren, die Eliten gefährdeten den sozialen Frieden. Aber bald nicht mehr. Die Debatte über Steuersenkungen für die Reichsten wird kommen. Damit sie überhaupt hier wieder Steuern zahlen wollen. Bald ist es so weit.

Samstag, 16. Februar 2008

Frauenrechte beleidigen den Islam

Kleine Meldung zwischendurch: In Afghanistan, im Mandatsgebiet der deutschen Truppen, wurde ein Journalist zum Tode verurteilt, weil er einen kritischen Artikel über Frauenrechte im Islam unter Studenten verteilt hat, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Wer die Macht hat, lacht zuletzt - Georg M. Oswald, Vom Geist der Gesetze

Der Zeit hat er nicht gefallen. Unterhaltsam, ja, aber zu gefällig, zu nett, zu Strickmusterartig. Deshalb möchte ich hier an dieser Stelle eine Lanze brechen für Georg M. Oswalds Roman "Vom Geist der Gesetze". Selten wurde das gegeneinander "Ihr da oben - wir da unten" so beiläufig, elegant, fast champagnerartig prickelnd ausgebreitet. Die kleinen Leute kämpfen und es sieht so aus, als könnten sie gewinnen, doch für die Großen gibt es immer einen Deus ex machina, der alles wieder geraderückt. Wer hat, dem wird das Happy End gegeben. Köstlich!